Altes Rathaus, 12.04.2025. Es ist der persönliche Blick der Künstler auf ihre Musik, der Konzerte im Alten Rathaus einzigartig macht. Dass die Gabe, diese Intimität dem Publikum glaubhaft zu vermitteln auch sehr jungen Menschen gegeben sein kann, bewiesen Marie Sophie Hauzel am Flügel und Simon Lüthy, Violine.
Sie spannten einen Bogen über verschiedene Epochen und verrieten dem staunenden Publikum ihre tiefe Beziehung zu den Komponisten und ihren Stücken.
Der erste Teil des Konzerts mit Werken von Clara Schumann, Francis Poulenc und Ernest Causson bereitete dem Publikum ein Wechselspiel der Gefühle. Temporeich, zart, emotional, leicht, harmonisch und dissonant drückten beide Künstler, die seit gut zwei Jahren zusammen musizieren, die Gefühlswelt mit ihren Instrumenten ganz hervorragend aus.
Die Pianistin gestand dem Publikum ihre Liebe zur Musik von Edward Elgar (1857-1934), der den britischen Violinisten Yehudin Menuhin gut kannte. Einer dessen Schüler seit Kindheitstagen wiederum war Daniel Hope, mit dem Hauzel bereits zusammen konzertierte. Auf diese Weise gelangte sie an mündlich überlieferte Informationen, die ihr das Werk ganz neu erschlossen.
Das letzte Stück des Abends, Brahms Scherzo aus der FAE Sonate lag dem Violinisten Lüthy am Herzen. Das Publikum erfuhr, dass FAE für Frei aber einsam steht. Ein Hinweis auf den bevorzugten Lebensstil des Komponisten. Das Stück ist typisch für ein Scherzo rhythmisch intensiv und wächst mit schönen Harmonien. Gekrönt wurde der Abend durch das als (leider einzige) Zugabe gespielte Salut d´amour von Elgar, von ihm als Liebesgruß bezeichnet.